PALM ist ein neues Werkzeug für eine gemeindeübergreifende Potenzialanalyse der Ressource Boden für ein nachhaltiges Landmanagement. Raumplanerinnen und Raumplaner brauchen neue Werkzeuge, um politische Aufträge auf kantonaler und nationaler Ebene umsetzen zu können. Dank dem Modell PALM können mögliche Siedlungsentwicklungen unter diesen neuen Rahmenbedingungen analysiert und in einem iterativen Prozess optimiert werden.
An der Professur Planung von Landschaft und Urbanen Systemen (PLUS) von Prof. Dr. Adrienne Grêt-Regamey entwickelte Jürg Altwegg ein Analysemodell. Das Modell zeigt die optimale Verteilung und Dimensionierung der bestehenden Bauzonenreserven unter Berücksichtigung der ökologischen, ökonomischen und sozialen Dienstleistungen der Ressource Boden auf.
Das Modell PALM umfasst im Wesentlichen die folgenden fünf Schritte, deren Verknüpfung in Abb. 1 grafisch dargestellt ist:
- Formulierung von Zielen für die Raumentwicklung
- Identifikation und räumlich explizite Quantifizierung von Ökosystemdienstleistungen (ÖSL) und ausgewählten Standortfaktoren mittels geographischem Informationssystem (GIS)
- Funktionale Verknüpfung der ÖSL und der Standortfaktoren (SF) (= „Kriterien“) mit den Zielen der Raumentwicklung (Bestimmung der Wertfunktion durch Experten)
- Gewichtung der Ziele und Definition der Zielwerte (Stakeholder)
- Modellierung (lineare Programmierung mit Zielbedingungen)
Das Modell PALM ermöglicht die transparente Beurteilung der Bauzonen auf ihre Überbauungseignung nach klar definierten Kriterien. Die Lage der Bauzonen kann ganz gezielt aufgrund ihrer Eignung in Bezug auf einen schonungsvollen Umgang mit den ÖSL sowie gute Nutzung der SF verbessert werden.
Das Modell PALM wird auf einer interaktiven Plattform als Tool für die entscheidungsunterstützende Planung umgesetzt.
Kontaktperson: Prof. Dr. Adrienne Grêt-Regamey und Jürg Altwegg, PLUS – Planning of Landscape and Urban Systems