Wichtige Ökosystemleistungen wie Zugang zu Freiräumen, Aneignung und soziale Interaktion, Bereitstellung von Habitaten für Arten, Wasserspeicherung oder Klimaregulierung können bei zunehmender Siedlungsdichte an Qualität verlieren. Das beeinträchtigt nicht zuletzt die Lebensqualität des Menschen. Wie können urbane Ökosystemleistungen effizient in den Planungsdialog eingebracht werden?
Im Rahmen des NFP65-Projekts «SUPat – Sustainable Urban Patterns» (Nachhaltige Siedlungsmuster) fokussiert die Professur Planung von Landschaft und Urbanen Systemen (PLUS) auf die ökologische und die Landschaftsperspektive. Um eine «neue Siedlungsqualität» zu entwickeln, müssen wir die Ökosystemleistungen berücksichtigen und von der Gesellschaft akzeptierte Abwägungen zwischen diesen und anderen Leistungen der Siedlungslandschaften ermitteln. Deshalb wird am PLUS ein interaktives, prozedurales 3D Visualisierungs- und Evaluationsmodell entwickelt. Ziel ist es, das Verständnis der Beziehungen zwischen der natürlichen und der bebauten Umwelt und steigender oder sinkender Qualität der Siedlungsmuster zu fördern.
Zwei verschiedene Modellierungsverfahren werden verknüpft: Eine GIS-basierte multikriterielle Entscheidungsanalyse (MCDA) erlaubt die Integration und Gewichtung von potentiellen Leistungen, die die Siedlungslandschaft erbringen kann, wie die erwünschten Bruttogeschossfläche als Wohnraum für die Bevölkerung, der Grad der ökologischen Vernetzung der Grünräume oder der Versorgungsgrad der Bevölkerung mit öffentlichen Erholungsräumen. Eine regelbasierte, prozedurale 3D Visualisierung der Ergebnisse ermöglicht PlanungsakteurInnen zudem die Bewertung von weichen Indikatoren wie der visuellen Attraktivität von Siedlungsmustern auf Quartiersebene. Planungsakteurinnen und Planungsakteure können ihre Zielwerte hinsichtlich der Indikatoren in einem iterativen Prozess bestimmen und jeweils sehen, welche Auswirkungen ihre Forderungen auf andere Leistungen haben.
Informationen zum Gesamtprojekt mit weiteren Instrumenten und Beschreibungen zum Prozess der Zusammenarbeit.
Dr. Ulrike Wissen Hayek, Noemi Neuenschwander und Prof. Dr. Adrienne Grêt-Regamey