Prof. Dr. Adrienne Grêt-Regamey wurde im Juli 2008 als Associate Professor an den Lehrstuhl für Planung von Landschaft und Urbanen Systemen (PLUS) der ETH Zürich berufen und ist seit 2014 ordentliche Professorin.
PLUS: Planung von Landschaft und Urbanen Systemen
Das Ziel nachhaltiger Planung ist es, den Verbrauch und das Vorkommen von Naturgütern so ins Gleichgewicht zu bringen, dass auch künftige Generationen ihren Bedarf an solchen Gütern noch decken können. Doch zur Zeit beschäftigt sich die Raumplanung hauptsächlich mit der Landnutzung und kümmert sich kaum um die Frage, wie die nötigen Ressourcen über Raum und Zeit hinweg verfügbar bleiben sollen. In der Schweiz wie in der ganzen Welt wächst die Nachfrage nach Wirtschafts- und Ökosystemleistungen, die von Landschaften zu erbringen sind, im gleichen Masse, wie die Bevölkerungen wachsen, die Lebensformen verstädtern und die landwirtschaftlichen Anbauverfahren industrialisiert werden. Betrachtet man die Leistungsfähigkeit von Landschaften im Hinblick auf eine nachhaltige Entwicklung, darf über Flächennutzungen nicht entschieden werden, ohne die ökonomischen, sozialen und ökologischen Aspekte sorgfältig zu bedenken und einzubeziehen.
Die kürzlich gegründete Forschungsstelle PLUS widmet sich dem Entwickeln und Testen von Entscheidungsfindungs- und Planungssystemen für nachhaltige Raumentwicklung; gefördert werden soll das Verständnis dafür, wie städtische, halbstädtische und ländliche Systeme wirtschaftliche, gesellschaftliche, politische und ökologische Ansprüche erfüllen und damit wichtige Dienste erbringen. Erforscht werden auch neue integrative Methoden zur Verknüpfung GIS-bezogener mit probabilistischen Ansätzen, neue Instrumente zum Einbezug des Wertes von Ökosystemleistungen in Programme zur regionalen Wirtschaftsentwicklung sowie GIS-gestützte 3D-Visualisierungen von Landschaften im Rahmen beteiligungsorientierter Ansätze zur Modellierung des Wechselspiels zwischen Mensch und Natur.
Professor Grêt-Regamey legt besonderes Augenmerk auf Umweltfragen und deren Einbindung in Raumplanungsverfahren, auf risikoorientierte Entscheidungsprozesse bei der Landschafts- und Stadtentwicklung, auf partizipative Ansätze in der Landschafts- und Umweltplanung einschliesslich GIS-gestützter Werkzeuge zur Visualisierung und Modellierung in 3D sowie auf die Lösung inverser Probleme zwecks nachhaltiger Raumentwicklung.