Dr. Monica Menendez | Strassenverkehrstechnik
CSV – Kalibrierungsstudie für VISSIM
Die Stadt Zürich hat «Verkehr In Städten – Simulationsmodell» (VISSIM) angeschafft, eine mikroskopische, multi-modale Verkehrsfluss-Simulationssoftware, um wirkungsvolle Modelle des Verkehrsaufkommens innerhalb der Stadt zu erstellen. VISSIM ist eine verbreitete Simulationssoftware mit vielen Anwendungsmöglichkeiten und hohem Potenzial. Wie andere kommerzielle mikroskopische Verkehrssimulationssoftware weist VISSIM eine grosse Zahl von Eingabeparametern auf (derzeit 192 Parameter). Dies macht die Kalibrierung zu einem schwierigen Unterfangen. Darüber hinaus ist die räumliche Ausdehnung des modellierten Verkehrsnetzes relativ gross, da selbst das anfängliche Netz die Innenstadt von Zürich umfasste (ein komplexes urbanes Gebiet mit engen Strassen, Hügeln, gemischte Transportarten, eine grosse Zahl an Fussgängern usw.).
Das Ziel dieses Projekts war die Optimierung des Kalibrierungsprozesses, um die Stadt Zürich in die Lage zu versetzen, eine möglichst effiziente Kalibrierung des VISSIM-Modells vorzunehmen, die auf ihre speziellen Bedürfnisse und Anforderungen zugeschnitten ist.
In der ersten Phase haben wir die Funktionen und Fähigkeiten von VISSIM evaluiert und die Eigenheiten der Stadt im Hinblick auf die Implementierung der Software untersucht und das Kalibrierungsverfahren anhand von Unterlagen analysiert (Vorteile und Schwachpunkte).
In der zweiten Phase haben wir eine Sensitivitätsanalyse durchgeführt, um die einflussstärksten Parameter für die VISSIM-Kalibrierung zu identifizieren. Wir haben begonnen mit einer Qualitativen Beurteilung und vorläufigen Identifizierung der 192 relevanten Parameter auf der Grundlage der Verkehrsbedingungen in der Innenstadt von Zürich sowie weiterer Besonderheiten. Auf dieser Grundlage wurden weitere 14 Parameter anhand vorhandener Unterlagen sowie auf der Grundlage praktischer Erwägungen und unserer eigenen Erfahrungen analysiert. Wir haben ein verbessertes Screening-Konzept auf der Grundlage der Elementary Effects Method entwickelt. Dieses Konzept wurde angewendet, um die 6 einflussstärksten Parameter für die Kalibrierung im letzten Schritt zu bestimmen.
Der letzte Schritt war die Kalibrierung des Modells. Diese Phase wurde in Zusammenarbeit mit Mitarbeitern der Verkehrsabteilung der Stadt Zürich durchgeführt, und es wurden echte Daten zur Kalibrierung des Modells verwendet. Die aus TomTom-Datenmaterial ermittelten Fahrzeiten und das mit Schleifendetektoren ermittelte Verkehrsaufkommen wurde zur Kalibrierung des Modells verwendet. Zur Optimierung des Kalibrierungsprozesses wurde ein Algorithmus zur Mustererkennung eingesetzt.