Prof. Teresa Galí-Izard | Professur Being Alive
Garten des 21. Jahrhunderts in Baldomar, Spanien
Am 15. Juni 2022 brannte ein Feuer 2’683 Hektaren Wald und landwirtschaftliche Nutzfläche um die Dörfer La Clua de Maià und Alos de Balaguer in der Gemeinde Baldomà nieder, einer Region von La Noguera in Nordkatalonien, Spanien. Betroffen von der Intensität des Brandes und der daraus resultierenden Zerstörung der Landschaft haben sich die Einheimischen zusammengeschlossen, um das betroffene Gebiet wiederherstellen. Ihr Hauptziel ist es, Verbesserungs- und Regenerationsmassnahmen durchzuführen und gleichzeitig Wissen darüber zu erwerben. Die Bewohner der Umgebung haben das Bedürfnis, sich auf eine andere, bewusstere Art als bisher wieder mit dem Land zu verbinden. Alte Menschen und einstige Jäger machen sich Sorgen über die Fauna – die verwundbarsten Bewohner des Gebiets –, die ihre Lebensräume verloren hat; andere über den Verlust der Biodiversität und Hirten wiederum über das Fehlen von Weideflächen für ihre Herden. Obwohl die hier lebenden Menschen wissen, dass sich der mediterrane Wald innerhalb von vier Monaten nach dem Brand selbständig erholen kann, wollen sie sich aktiv an der Wiederherstellung beteiligen. Sie wollen mehr darüber wissen, welche Arten überlebt haben, welches die ersten sind, die nach der Zerstörung wieder auftauchen, und welche Arten gepflanzt werden können, um die Widerstandsfähigkeit der Pflanzengemeinschaft zu erhöhen. Sie wollen mit dem Ziel eingreifen, die örtlichen Bedingungen zu verbessern, und vor allem in den ärmsten Gebieten handeln, um den exponierten Boden vor der Sonne zu schützen, damit die Regeneration eine echte Chance hat. Auf diese Weise wollen sie eine neue Beziehung zur Umwelt aufbauen – respektvoll, intelligent und mit gegenseitigem Nutzen im Laufe der Zeit.