Prof. Dr. Adrienne Grêt-Regamey | Landscape Planning and Urban Systems
Management von telegekoppelten Landschaften für eine nachhaltige Versorgung mit Ökosystem-Dienstleistungen und die Bekämpfung der Armut
Schweizer Programm zur Erforschung globaler Entwicklungsfragen (r4d-Programm)
Einleitung
MANAGING TELECOUPLED LANDSCAPES zielt darauf ab, konkrete Wege für nachhaltige Lebensgrundlagen in Waldgrenzlandschaften zu erforschen und untersucht, wie transdisziplinäres Lernen zwischen mehreren Akteuren Wege für eine adaptive Governance von telegekoppelten sozio-ökologischen Systemen eröffnet.
Motivation
Die Debatte über „Nachhaltige Entwicklungsziele” im Anschluss an „Rio+20” der Vereinten Nationen zeigt, wie schwierig es ist, sich gleichzeitig mit den Herausforderungen der sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung und der Verschlechterung der Lebenserhaltungssysteme der Erde auseinanderzusetzen. Land-Systeme in den feuchten Tropen verdeutlichen diese Herausforderungen. Die Landnutzungsstrategien der lokalen Bevölkerung stehen im Wettbewerb mit gross angelegtem Landaufkauf, Abholzungen etc., aber auch mit dem Schutz der Biodiversität. Die Entscheidungsträger in der Ferne gestalten die Ströme von Ökosystem-Dienstleistungen zu ihrem Vorteil um, während die Folgen sie kaum berühren. In diesem Zusammenhang untersucht MANAGING TELECOUPLED LANDSCAPES die positiven und negativen Auswirkungen dieser entfernten Einflussfaktoren auf lokale sozio-ökologische Systeme und versucht, Strategien zu identifizieren, die es lokalen Akteuren ermöglichen würden, ihr Wohlergehen nachhaltig zu sichern.
Ziel
Das übergeordnete Ziel des Projekts ist die Entwicklung und Erprobung innovativer Strategien und institutioneller Vorkehrungen zur Sicherung von Ökosystem-Dienstleistungsabläufen und des menschlichen Wohlergehens in und zwischen telegekoppelten Landschaften an Studienstandorten in Laos, Myanmar und Madagaskar.
Ansatz
Die Forschungsaktivitäten finden in drei Arbeitspaketen (Work Packages WP) statt. Diese WP werden in den drei Studienländern Laos, Madagaskar und Myanmar mit dem Ziel durchgeführt, vergleichbare Ergebnisse zu erzielen.
Das erste Arbeitspaket der Universität Bern wird untersuchen, wie die Telekopplung Landnutzungsentscheidungen beeinflusst und wie diese wiederum die Ströme von Ökosystem-Dienstleistungen und deren Auswirkungen auf das menschliche Wohlbefinden verändern. Dazu werden wir die beteiligten Akteure identifizieren und ihre Beziehungsmuster mittels Social Network Analysis (SNA) untersuchen.
Das zweite,von ETHZ-IRL-PLUS geleitete Arbeitspaket, zielt darauf ab, Entscheidungen und daraus resultierende Dynamiken der Landnutzung in den Fallstudiengebieten zu modellieren. Zu diesem Zweck werden wir Bayes’sche, netzwerkbasierte Entscheidungsmodelle der Landnutzung entwickeln, um vergangene Änderungen der Landnutzung zu erklären, zukünftige Veränderungen vorherzusagen und Lernprozesse zu erleichtern. Die Modelle werden durch partizipative Stakeholder-Interaktion parametrisiert und führen zu kartierten Landnutzungsänderungsszenarien.
Das dritte, von der Universität Antananarivo geleitete Arbeitspaket, wird die Erkenntnisse aus WP1 und WP2 in konkrete Innovationen umsetzen, indem ein strukturierter Multi-Stakeholder-Lernprozess eingesetzt wird, der sowohl die Messung, als auch die Förderung des Lernens zwischen den Akteuren umfasst.
Kontakt
Prof. Dr. Adrienne Grêt-Regamey
Enrico Celio
Victoria Junquera
Beteiligte (PI und Co-PIs)
Dr. Peter Messerli, Zentrum für Entwicklung und Umwelt, Universität Bern, Schweiz (PI)
Prof. Dr. Houngphet Changhavong, Nationale Universität von Laos, Vientiane, Laos
Prof. Dr. Adrienne Grêt-Regamey, ETH Zürich, Schweiz
Dr. Manuel Fischer, Universität Bern, Schweiz
Dr. Win Myint, Institut für Umwelt- und Wirtschaftsforschung, Yangon, Myanmar
Prof. Bruno Ramamonjisoa, Universität von Antananarivo, Madagaskar
Dr. Flurina Schneider, Zentrum für Entwicklung und Umwelt, Universität Bern, Schweiz
Finanzierung
Diese Forschung wurde vom Swiss Programme for Research on Global Issues for Development (r4d Programme) und vom Schweizerischen Nationalfonds (SNF) und der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA), Subventions-Nr. 100400 152167 unterstützt.
Projektlaufzeit
6 Jahre (2015–2020)
Status
Laufendes Projekt