Prof. Dr. Adrienne Grêt-Regamey | Planung von Landschaft und Urbanen Systemen
Nachhaltige Raumplanung mit PALM
Die heutige Praxis der Bauzonenzuweisung hat sich als nicht nachhaltig erwiesen. Neben der Zersiedelung der Landschaft werden die Überdimensionierung der Bauzonenreserven und deren ungeeignete Lage bzw. die Diskrepanz zwischen Angebot und Nachfrage kritisiert. Boden ist ein knappes Gut und es bestehen diverse zum Teil gegensätzliche Ansprüche zur Nutzung. Raumplanerinnen und Raumplaner brauchen neue Werkzeuge, um politische Aufträge auf kantonaler und nationaler Ebene umsetzen zu können.
PALM ist ein neues Werkzeug für eine gemeindeübergreifende Potenzialanalyse der Ressource Boden für nachhaltige Raumplanung. Das Analysemodell zeigt die optimale Verteilung und Dimensionierung der bestehenden Bauzonenreserven unter Berücksichtigung ökologischer, ökonomischer und sozialer Dienstleistungen der Ressource Boden auf. Dank dem Modell PALM können mögliche Siedlungsentwicklungen unter diesen neuen Rahmenbedingungen analysiert und in einem iterativen Prozess optimiert werden, denn PALM ermöglicht die Integration und Gewichtung der Interessen verschiedener Akteure.
Das Modell PALM ermöglicht die transparente Beurteilung der Bauzonen auf ihre Überbauungseignung nach klar definierten Kriterien. Bei den Kriterien handelt es sich einerseits um Standortfaktoren wie Nähe zum Zentrum, Aussicht oder Baukosten aufgrund des Terrains. Andererseits werden die Leistungen der Natur (sogenannte Ökosystemleistungen) berücksichtigt. Das sind beispielsweise die Grundwasserneubildung, die Nahrungsmittelproduktion oder Naherholungsgebiete. Gebiete, die besonders hohe Ökosystemleistungen erbringen, sind für eine Überbauung ungeeignet. Damit kann die Qualität der Landschaft, unseres Lebensraumes, erhalten sowie die Leistungen intakter Ökosysteme für zukünftige Generationen gesichert werden.
Beteiligte
Prof. Dr. Adrienne Grêt-Regamey
Jürg Altwegg
Sigrun Rohde
Auftraggeber
Bundesamt für Landwirtschaft – Ländliche Entwicklung sowie die Kantone Zürich, Bern, Solothurn, Graubünden und Waadt
Umsetzung der Plattform:
Michel Ott
Michaela Teich
Maarten van Strien
Ralph Sonderegger
Projektlaufzeit
Oktober 2009 bis Dezember 2013
Status
Abgeschlossenes Projekt