Prof. em. Dr. Ing. Vittorio Magnago Lampugnani | Geschichte des Städtebaus

Novartis-Campus, Basel

Das St. Johann-Areal von Novartis in Basel soll von einem Produktionsstandort in ein Forschungs- und Verwaltungszentrum umgewandelt werden. In die strukturelle und ästhetische Beliebigkeit eines konzeptlos gewachsenen Fabrikareals soll eine langfristig tragfähige Ordnung eingeführt, und die zukünftigen baulichen Eingriffe sollen ökonomisch und sinnfällig untereinander koordiniert werden.

Der Novartis Campus soll ein attraktiver Ort werden, welcher die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einlädt, auf neue, kreative und kommunikative Art zusammenzuarbeiten. Der Plan für das etwa 20 Hektar grosse Areal zwischen Voltastrasse, Elsässerstrasse und Rhein sieht eine einfache, orthogonale Struktur vor. Die neue Urbanisierung ist von der Uferpromenade am Rhein herausgelöst, um diese öffentlich zu belassen, zugleich aber zum Fluss hin orientiert. Westlich von der historischen Fabrikstrasse, die in ihrer Gesamtlänge von über 600 Metern zur repräsentativen Allee und mit Restaurants, Cafés und Läden auch zum sozialen Rückgrat des «Campus des Wissens» ausgebaut wird, bleibt der architektonische Bestand grösstenteils erhalten, einschliesslich der Hochhausbauten, die mit zusätzlichen Büro- und Forschungshochhäusern ergänzt werden. Östlich davon ist eine regelmässige Bebauung mit einer durchgehenden Traufhöhe von 22 Metern und einer ebenfalls kontinuierlichen Arkade vorgesehen. Die wichtigsten öffentlichen Räume, Forum, Green und Piazzetta, schliessen direkt an die Fabrikstrasse an. Unmittelbar am Haupteingang an der Voltastrasse öffnet sich ein grosser Landschaftspark, ein einladendes Entrée, aber auch Kompensation für die Dichte des neuen Komplexes. Grundsätzlich wird jegliche Art von Durchgangsverkehr vom Campus ferngehalten und der Strassenraum den Fussgängern und den Velofahrern vorbehalten bleiben.