Modul IV, Prof. Kees Christiaanse
Das generative Potential städtischer Knotenpunkte in polyzentrischen Ballungsräumen erforschen. Verstädterungstendenzen dokumentieren, analysieren, diagnostizieren. Prospektive Szenarien in politische Empfehlungen umwandeln.
Die Globalisation hat mächtig auf das Gesicht und die Dynamik unserer Städte durchgeschlagen und tiefe Spuren hinterlassen. Ihr Einfluss ist sowohl in den historischen Stadtkernen als auch in den vormals ländlichen Randgebieten spürbar.
Zusammenhängende historische Altstädte mögen zwar wichtig bleiben, sind heutzutage jedoch ergänzt um mannigfaltige Drehscheiben, Knotenpunkte und andere Zentren. Eingezogen in ein kommunikatives Infrastrukturgeflecht, fügen sich diese älteren und neueren «Mitten» oder «Zentralitäten» zu vielschichtigen, polyzentrischen, ortsübergreifenden Stadtsystemen, die ganze Regionen mit zentralen Diensten versorgen. Die Reichweite und der Vernetzungsgrad dieser urbanen Raumgebilde haben verschiedenste Formen der Verstädterung hervorgebracht, produktive so gut wie unproduktive Massstabsebenen, mit lokaler bis globaler Wirkung.
Das hier vorgestellte Modul untersucht die Bedingungen dieses urbanen Werdens an Standorten, die räumliche, wirtschaftliche, gesellschaftliche und kulturelle Ereignisse auf sich vereinen und im anregenden Wechselspiel von örtlicher Verhaftung (topographisch) und überörtlicher Vernetzung (topologisch) zu «Zentralitäten» im oben beschriebenen Sinne werden. Besondere Aufmerksamkeit gilt den katalytischen Umständen bzw. spezifischen Kraftfeldern, die solch fruchtbare und zukunftsfähige Formen städtischen Zusammenlebens aufkommen lassen.
Den Schwerpunkt des Moduls werden zwei beispielhafte und wichtige «Zentralitäten» gegenwärtiger Urbanität bilden: der «städtische Nährboden» für die Entstehung unterschiedlicher, kulturell bedeutsamer Quartiere, die im Stadtgefüge als zeugungsstarke Knotenpunkte wirken, und der Flughafen als Triebkraft einer besonderen Art von Urbanisation; Schauplätze sind Zürich, Singapore, Shenzhen/Hongkong und Shanghai. Empirische Feldforschung, analytische Ansätze und projektive Szenarien werden verbunden zum Versuch, politische Empfehlungen und Gestaltungsrichtlinien für diese Räume zu formulieren.
Webseite des Moduls IV
Modulkoordinator: Ying Zhou