Der Bedarf an Fachkräften, die die Bereiche Raum-, Stadt-, Landschafts- und Verkehrsplanung nicht isoliert betrachten sondern über ihre Fachgrenzen hinaus verknüpfen können, ist ungebrochen: In der Schweizer Raumplanungspraxis fehlt es momentan an etwa 200 interdisziplinär ausgebildeten Expertinnen und Experten. Deshalb bietet das NSL universitäre Aus- und Weiterbildung an, die einen Beitrag an die immer anspruchsvolleren Aufgaben der raumwissenschaftlichen Fragen der Schweiz und international leistet.
Der Masterstudiengang Raumentwicklung und Infrastruktursysteme richtet sich an zukünftige GestalterInnen und ManagerInnen der gebauten räumlichen Umwelt und ihrer Infrastruktursysteme. Eine zentrale Aufgabe dieses Studiums ist es, Studierenden mit unterschiedlichen fachlichen Hintergründen die Gelegenheit zu geben, eine gemeinsame Sprache und ein gemeinsames Methodenverständnis in den Schwerpunktgebieten Raumentwicklung und Verkehrsysteme zu vermitteln.
Das interdisziplinäre MAS-Programm in Raumplanung befasst sich zum einen mit der nachhaltigen Entwicklung und zum anderen mit der Gestaltung und Nutzung unseres Lebensraums in einer Weise, dass langfristig möglichst viele Lebenschancen und -formen möglich sind und bleiben. Besondere Aufmerksamkeit wird den sozialen, ökonomischen und ökologischen Prozessen gewidmet. Mittels länger dauernden Projektarbeiten im Team wird das erworbene Wissen über komplexe raumrelevante Probleme von der Problemanalyse bis hin zum Entwurf von Lösungsstrategien praktisch angewendet.
Der MAS in Landschaftsarchitektur ist in zwei Hauptbereiche aufgeteilt – ein Entwurfsstudio und ein Theorieseminar. Der Einsatz von dreidimensionalen, dynamischen Entwurfstechniken – Video und Milling– ist wesentlicher methodischer Bestandteil des Studios. Ein zentrales Thema des MAS LA Programms ist die kritische Auseinandersetzung mit Fragestellungen der Nachhaltigkeit im Bereich grossmassstäblicher Entwurfsarbeit in urbanen Landschaften.
Der jüngste MAS, MAS in Urban Design, untersucht 2009/10 die Metropole Addis Abeba, Äthiopien, als Fallbeispiel für ein globales, urbanes Phänomen der heutigen Zeit. Aus einer theoretischen, und vor allem aus einer Perspektive des Designs, wird die Lücke zwischen architektonischer und urbaner Planung geschlossen. Studierenden wird das Wissen um wichtige, weltweit vorkommende, urbane Designstrategien vermittelt.
Auf Initiative der Professur für Raumentwicklung der ETH Zürich wurde 2007 ein internationales Doktorandenkolleg Forschungslabor Raum ins Leben gerufen. Das Doktorendenkolleg beschäftigt sich im Zeitraum 2007-2010 mit Perspektiven europäischer Metroploregionen. Daran wirken knapp dreissig Doktorierende der Hafen City Universität Hamburg, der Universität Karlsruhe, der Universität Stuttgart, der TU Wien, der Leibniz Universität Hannover sowie der ETH Zürich mit. Organisiert wird der Austausch über regelmässig, etwa quartalsweise, stattfindende Doktorandenwochen und am Beispiel konkreter schwieriger Aufgaben ausgewählter Metropolregionen. Das Limmattal ist der Laborraum der ETH-Gruppe.